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Family Business

Man kann sich ja aussergewoehnliche Reiseziele auswaehlen, als Reiseart sogar das Radeln, die Family findet einen immer.

Und das ist auch gut so! Bereits in Malawi erreicht uns die Nachricht, dass Schwester Silvia und Schwager Hartmut sich auf den Weg nach Afrika machen, um uns zu besuchen. Und genau so lange freuen wir uns schon auf das Treffen. Fuer uns ist es ein Stueck Heimat nach knapp 9'000 km Radeln.

Sorgevoll fragen die beiden an, was sie denn von zu Hause mitbringen koennen. Die Antwort haben wir schnell parat: neue Reifen, Kette, Wassersack und Landkarten. Und wenn noch Platz ist, Sonnencreme und eine grosse Toblerone.

Alles findet Platz, und auch kurzfristige Wuensche wie Stirnlampe und Flickzeug werden noch einen Tag vor Abflug organisiert!

Als wir am Tag des Treffens morgens losradeln - es sind noch ca. 60 km fuer uns - geraten wir zum ersten Mal seit Suedafrika in heftigsten Regen. Was fuer ein Pech! Mit etwas Verspaetung kommen wir an der Unterkunft an, einer ganzen Villa direkt in Strandnaehe am Diani Beach! Das passt ja genau zu unserern sonstigen Unterkuenften. Fast frisch gewaschen und wohlrasiert, wie ueblich, schlagen wir also nur fast puenktlich zum Mittagessen auf. Silvia und Hartmut lassen es sich nicht nehmen, uns direkt am Tor in Empfang zu nehmen. Was fuer eine Freude!

Es wird eine intensive Zeit mit viel Erzaehlen, leckerstem Essen und sonnigem Strand. Die Tage vergehen schnell.

Hartmut und Franz finden aber noch Zeit zum Hochseeangeln vor den Kuesten Kenias. Dazu wird eine kleine Motoryacht gechatert, mit der auch das gefaehrliche Barrierenriff ueberwunden werden kann. Silvia und Babsi empfangen unsere Helden anschliessend mit Blitzlichtgewitter. Die Spaghetti haben dann aber auch allen geschmeckt...

Das mitgebrachte Material, welches noch zu Hause familiaere Sponsoren gefunden hat (vielen Dank an alle!), wird verbaut, bis die Raeder wieder wie neu aussehen. Damit fahren wir am Morgen des sechsten Tages weiter ueber Mombasa in Richtung Nairobi. Die Freude ueber Franz' neuen Hinterreifen, welcher bitter noetig war, waehrt jedoch keine 250 km, dann ist der naechste kapitale Riss durch eine Scherbe im Mantel. Aber noch haelt er.

Wir denken oft an das Treffen mit den beiden. Cool, das ihr das gemacht habt, Danke fuer euren Besuch!

 

Dschungelerlebnis

Der bis anhin gefaehrlichste Dschungel auf unserer Reise wirft seine Schatten schon lange voraus: In jedem Reisefuehrer ist er - wie das Saarland als Flaechenvergleich - Referenzgroesse der besonderen Art. Seine Gefaehrlichkeit stellt quasi alles in den Schatten, es scheint nichts vergleichbares zu geben. Die Rede ist vom Grossstadtdschungel Nairobi.

Wir sind doch etwas nervoes, als wir am Ende des Tsavo Nationalparks den Bus in Richtung Nairobi besteigen. Durch die zum Teil gefuerchteten Vororte eines solchen Molochs wollen wir sicher nicht radeln! Marcel, ein ehemaliger Arbeitskollege von Katadyn und nun sesshaft in Nairobi, beschwichtigt und macht sich mehr Sorgen um den Verkehr!

Unser Reisefuerer nennt einige No-Go-Bezirke bzw. Stadtteile, wo man besondere Vorsicht walten lassen solle. Darunter auch die River Road. Genau dort haelt dann schliesslich auch unser Bus und von da zum Campingplatz Jungle Junction muessen wir nicht weniger als durch die halbe Stadt! Wir fuehlen uns wie auf einer Mission Impossible.

Und dann geht eigentlich alles ganz schnell: wir laden die Raeder mitten in dem betriebsamsten Viertel Nairobis aus, bekommen Hilfe von neugierigen Passanten. Wir radeln los, Autos und Mopeds winken statt hupen und lassen uns erstaunlich viel Platz. Und da der Verkehr wegen der Menge an Teilnehmern meist ruhend ist, wirkt alles halb so schlimm.

Auf dem Weg zur Jungle Junction fahren wir dann doch etwas zu weit, landen ganz schnell in einem Slum. Auch oder gerade hier freundliche Hilfe bei der Wegfindung. Klar, nachher kann man es leicht sagen, und es gibt hier sicher einige Regeln zu beachten, besonders nachts. Aber Nairobi ist auf jeden Fall viel besser als sein Ruf.

 

Die ''Medium Five''

Eine Kreuzwortraetselfrage zu Beginn: Englischer Begriff aus der Jaegersprache fuer schwerst zu jagendes Grosswild? Loesung: BIG FIVE.

Welcher Afrikanische Traum faengt nicht mit einer schillernden Loewenmaehne oder einem trompetenden Elefanten an? Dazu ein missmutig schauendes Nashorn, gefolgt von einer gewaltigen Bueffelherde und zur Kroenung ein elegant schleichender Leopard. Womit wir die "Grossen Fuenf" beisammen haetten.

Eigentlich ungerecht, wie wir finden, kommen doch die etwas zierlicheren, aber nicht minder spektakulaeren Gattungen zu kurz. Bereits beim Ausrollen aus Nairobi kristallisiert sich unsere weitere Route heraus: ''Auf den Spuren der MEDIUM FIVE.''

Wer verdient nun diesen Titel? Im Hells Gate Nationalpark fangen wir mit der Suche an. Da es kein gefaehrliches Grosswild haben soll - ausser ein paar Bueffel - duerfen wir mit den Bikes durchradeln.

Es wimmelt geradezu von Zebras und alle scheinen sich fuers Photoshooting in Szene zu setzen. Ihre quer und an den Beinen laengs angeordneten Schwarz-Weiss-Streifen laesst unsere Kamera seufzen. Ok, sie haben sich einen Platz unter den Medium Five verdient.

Dann ein Grueppchen Giraffendamen (zu erkennen an den nicht abgescheuerten Hoernern): Bei unserem Heranrollen stolzieren sie in gemaechlichem Trab vondannen und stellen elegantvoll ihre langen Beine zur Schau. In einiger Entfernung ein Blick zurueck und ein adrettes Augenklimpern. Im nahe gelegenen Schutzgebiet Crater Lake Sanctuary erleben wir dann die Kaempfe der Giraffen-Maennchen: wie in Trance holen sie mit ihren langen Haelsen Schwung und schleudern mit eingedrehtem Kopf ihre Hoerner in den Oberschenkel des Gegenuebers. Beeindruckend. AUch die Giraffen finden einen Platz unter den Medium Five.

Beim Anblick der Warzenschweine muessen wir an Pumba denken (kennt ihr doch alle, oder? Falls nicht: Stichwort ''Koenig der Loewen'').

Vertraeumtes kurzbeiniges Herantaenzeln durch die Wiese, Auftauchen stets in Kleingruppen. Bei unserem Anblick dann folgende Reaktion: Stehenbleiben, fixieren, Ausdruck einer eeeewigen Schrecksekunde, langes Nachdenken, aprubter Start der Fluchtphase. So suess! Titel M5 verdient.

Am Elementaita-See suchen wir Kandidat Nr.4. Ein Hauch von apricot und eine serioes wirkende Jagd nach frischen Fliegen. Endlich einmal Flamingos, welche wir laut Reisefuehrer schon viel frueher haetten sehen sollen. Bingo!

Tja, und der letzte Kandidat? Kollege Kolobus-Monkey, diesmal in schwarz-weisser Version? Oder doch Vogel Strauss? Hmm, wir beschliessen Platz Nr.5 offen zu lassen. Schliesslich kommt mit Uganda noch einige Gelegenheit zur Kandidatenfindung.

 

Nur 72 Stunden

Im Gegensatz zum Mount Kilimanjaro kann der zweithoechste Gipfel Afrikas ohne Agentur bestiegen werden. Das schont die Reisekasse, da nur Nationalpark- und Campinggebuehren bezahlt werden muessen. Der Nationalpark bietet hierfuer einen 72-Stunden-Pass an, und zur Belohnung darf man auch noch Zelt, Schlafsack und Proviant selber tragen!

20.09., 8.30 Uhr: wir radeln von Graham (73), einem Expat, der uns zu sich eingeladen hat, in Richtung Sirimon-Gate am Mount Kenia Nationalpark los.

12.30 Uhr: wir rechnen mit ca. 3 Stunden Aufstieg zum Camp I auf 3'300m Hoehe, also bloss nicht zu frueh den Park betreten, die Zeit koennte am letzten Tag fehlen. Und die Ranger nehmens hier genau mit der 24-Stundenregelung.

21.09., 9.00 Uhr: Aufstieg zum Camp II, dem Shiptons Camp auf 4'200m. Herrlich gelegen, ohne jede Infrastruktur, aber das Bergwasser schmeckt prima.

22.09., 2.30 Uhr: Fruehstueck und um 3.00 Uhr mit Stirnlampe los in Richtung Point Lenana. Wir erreichen den Nebengipfel des Mount Kenia gegen 5:45 Uhr, puenktlich zum Sonnenaufgang und geniessen die Morgenstimmung auf 4'985m. Neben uns ragen die Hauptgipfel Batian und Nelion noch 200m weiter hinauf, aber ohne Kletterausruestung wagt sich hier niemand rauf!

6:45 Uhr: Abstieg zum Camp II und ausgiebiges Fruehstueck in der waermenden Sonne. Auf die Umrundung aller Gipfel verzichten wir, da gegen 10:00 Uhr regelmaessig Nebel aufkommt und Navigation schwierig wird.

17:00 Uhr: Ankunft im Camp I.

23.9., 9:00 Uhr: Gemuetlicher Abstieg zum Gate, wo wir unsere Raeder deponiert haben.

Ach ja, am selben Abend laden wir Graham mit Anhnag fuer seine Gastfreundschaft in die lokale Diskothek ein, was ebenfalls ein unvergessliches Erlebnis wird. Aber das ist eine andere Geschichte ...

 

Die grosse Talfahrt

Durch Ost-Afrika reisen heisst, man faehrt in der ein oder anderen Form am Great Rift Valley entlang. Dieses Afro-Arabische Graben-System erstreckt sich bekanntermassen vom Roten Meer 6'000 km bis nach Mozambique. WIr haben es bereits in Malawi und Tansania gekreuzt, aber hier in Kenia finden unsere Beine, wir muessten es wenigstens erwaehnen.

Von Nairobi ging es auf Tip von Marcel (s.o.) auf Schotterpisten naemlich hinein ins Tal, ostwaerts RIchtung Mount Kenia. Dann wieder heraus. Irgendwas um 1'500 Hm. Soweit, so gut. Nach unserem Besuch am Mount Kenia haben wir eine wunderschoene Schotterpiste durch die Laikipia-Ebene westwaerts wieder zum Rift Valley gefunden und wurden mit einer der schoensten Abfahrten ganz Ostafrikas belohnt: 1'600 Hm vom Laikipia Escarpment ins RIft Valley hinunter! Dann wieder 'rauf. Dummerweise sind dort die Tugen Berge mittendrin stehengeblieben, bevor es aus dem eigentlichen Graben hinausgeht; also wieder von 2'300m 'runter und nochmals 'rauf Richtung Eldoret. Nun wissen wir, warum hier die Champion-Schmiede Kenias liegt: auf 2'400 m laesst es sich gut trainieren. Und genau das fanden unsere Beine auch...


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