Home
Aegypten
Sudan
Aethiopien
Uganda
Kenia
Tansania
Malawi
Zambia
Namibia
Botsuana
Swasiland
Lesotho
=> Bilder Lesotho
South Africa
Kontakt
Gästebuch
Lesotho


Lesotho
 

Ueber den beruehmt beruechtigten Sani Pass reisten wir nach Lesotho ein. Empfohlen nur fuer 4x4 Fahrzeuge. Soviele Raeder haben wir aber gerade einmal zusammen! Nun, wir bezogen es auf unsere jeweils 4 Packtaschen und dachten, unser Antrieb reicht..

Zuerst ueber singletrailmaessige Passstrasse noch fahrbar, haben wir doch eingesehen, dass auf den letzten 900 Hm Schieben angesagt war. Die Bikeschuhe gegen unsere Wanderschuhe ausgetauscht (um erstere zu schonen) hatten wir das Ziel vor Augen: Top of Sani Pass mit dem Highest Pub of Africa! Die wilde und doch idyllische Landschaft hat fuers Raufschwitzen entschaedigt. Auf 3300 m Hoehe doch merklich kuehler freuten wir uns schon auf den angekuendigten “Gluehwein” im hoechsten Pub Afrikas. Uebrigens ein Etappenziel der legendaeren African Rallye. An den Waenden hingen dementsprechen auch ueberall die Abenteurer mit ihren Outdoorkisten aus den 40er Jahren.
Das Wetter meinte es nicht so gut mit uns, es regnete in Stroemen und die umliegenden Berge waren gezuckert, die Naechte wirklich kalt.

Aber nun zum Land selbst: Das Koenigreich Lesotho ist ein sehr armes Land und steht damit in vollem Gegensatz zum aufstrebenden Suedafrika. Nichtsdestotrotz weist es eine der hoechsten Alphabetisierungsraten in ganz Afrika auf, zugleich aber leider auch eine der hoechsten Aidsraten. Durchschnittlich jede vierte Person ist betroffen. Die urspruengliche Lebensweise der Basothen versetzte uns in eine damalige Welt. Die Menschen tragen noch stolz ihre traditionell gewebten Basothodecken und leben in einfachen Strohhuetten. Wir trafen sie oft unterwegs, man gruesste sich freundlich und jeder ging seiner Beschaeftigung fort: wir radelnd, sie ihre Esel oder Ziegen vorantreibend. Fuer die Kinder waren wir Attraktion genug, um in Scharen mit uns Wettrennen zu liefern. Ok, aufgrund der vielen “Sweets, Sweets”-Rufe waren wir wohl nicht die ersten Touristen, ueber ihr gutes Englisch aus der Schule waren wir dennoch ueberrascht.

Begleitet von Sonne, Regen, Hagel und Gewitter erreichten wir – mal schiebend, mal fahrend – ueber miserable und aufgeweichte Pisten nach 200 km Asphalt, auf der Karte so nicht eingezeichnet. Welch eine Ueberraschung, damit haben wir nicht gerechnet. Ueber besser rollenden Untergrund froh wartete aber schon die naechste auf uns.

Aber erst mal ein kleiner Diskurs: Vor unserer Abreise waren wir beiden uns nicht wirklich einig, ob die Felgendicke unserer Laufraeder fuer die Afrikareise noch reichen wuerde. Babsi hatte Zweifel, Franz winkte lachend ab. “Reicht locker!” Nun, ein Tag spaeter die Gewissheit: Babsi’s Hinterradfelge gerissen. Kommentar des Bechuldigten: “Habe wohl Babsis Gewicht voellig unterschaetzt!” Und bisher noch nirgendwo ein Fahrrad in ganz Lesotho entdeckt. Ob’s da wohl einen Bikeshop gibt? Wir also erst mal an den Strassenrand gesessen und auf den naechsten Minibus gewartet. Die “Mum”, welche neben uns sass, wurde gleich mitgenommen, wir leider nicht. Zu viel Gepaeck – da ist ja der ganze Bus voll (der eh’ schon mehr als voll war).Mit viel Ueberredungskunst erst mal bis zum naechst groesseren Ort gekommen, haben wir einen Minibus fuer uns samt Bikes gechartert. Wit wollten bis Butha-Buthe, in der Hoffnung, Radersatzteile zu finden. Die Fahrt ging abenteuerlich ueber einige Paesse, in rasanter Fahrweise an Abgruenden vorbei bis zur genwuenschten Stadt. Unsere beiden Fahrer brachten uns nicht nur wohlbehalten zum Ortszentrum, sie entwickelten einen richtigen Ehrgeiz darin, fuer uns einen Bikeshop zu finden. Und fragten ueberall umher. Allein am unglaeubigen Augenausdruck der Befragten wussten wir Bescheid: Von Raedern sowie Ersatzteilen in Lesotho fehlt jede Spur. Auch Franz – vom Ehrgeiz angestachelt – gab nicht auf: in einem Laden fand er schliesslich ein China-made Hinterrad. Da passte zwar die 9-fach-Kassette nicht drauf, aber es gab eine neue Idee: Im Guesthouse bei einige Bierchen nur die Felge zu verwenden und mit Babsi’s Nabe neu einzuspeichen. Die Loesung wuerde dann zumindest bis zum naechsten Suedafrikanischen Bikeladen rollend reichen, wo sicherlich Shimano-Qualitaet existiert. Nun, wir sind gescheitert – das Material so besch…, alles am Eiern. Weder der hilfsbereite Dorfpolizist noch der Friseur konnten trotz redlichem Bemuehen das Rad zentrieren. Am naechsten Tag also per Minibus raus aus Lesotho und ‘gen Bethlehem. In diesem Staedtchen wartete schon ein perfekt bestueckter Radladen, ein sehr netter Besitzer und weitere Abenteuer auf uns.



Africa-Bike-Expedition 2011 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden